Mineralien - Mineralstoffe
Anorganisch und unverzichtbar
Mineralstoffe sind lebensnotwendige anorganische Nährstoffe, die von Organismen nicht selbst hergestellt werden können. Daher müssen Mineralstoffe mit der Nahrung oder über Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden.
Weil Mineralstoffe (anders als Vitamine) nicht organisch sind und die Bestandteile meist als Ionen oder in Form anorganischer Verbindungen vorliegen, sind recht unempfindlich und können beispielsweise nicht durch Hitze oder Luft nicht zerstört werden. Viele von ihnen können allerdings durch übermäßig langes Kochen aus der Nahrung gelöst werden und gehen so mit dem Kochwasser verloren.
Mineralien vs. Minerale
Ohne "i" schnell irreführend
Mineralstoffe werden im allgemeinen Sprachgebrauch häufig kurz als "Mineralien" bezeichnet. Sie sind weitgehend in gelöster Form im Wasser und den Nahrungsmitteln enthalten, die der Körper für lebensnotwendige Funktionen benötigt: wie Calcium für den Knochenbau, oder Iod für die Hormonbildung in der Schilddrüse.
Minerale haben nichts mit den Mineralstoffen zu tun. Im Gegenteil. Minerale sind immer fest und natürlich entstanden. Gesteine (häufig Calcit, Feldspat, Quarz) bestehen aus Mineralen, von denen etwa 4000 Arten bekannt sind. Die Begriffe Mineral, Gestein und Mineralstoff (Mineralien) beschreiben also nicht dasselbe.
Mengenelemente - Spurenelemente
Die Konzentration macht den Unterschied.
Die Mineralstoffe im Körper werden in zwei Gruppen eingeteilt: Mengen- oder Makroelemente sind treten mit einer Konzentration über 50 mg/kg Körpergewicht auf.
Essentielle Mengenelemente sind: • Calcium (Ca) • Chlor (Cl) • Kalium (K) • Magnesium (Mg) • Natrium (Na) • Phosphor (P) • Schwefel (S)
Für Spuren- oder Mikroelemente gilt eine erforderliche Konzentration von unter 50 mg/kg Körpergewicht. Die Ausnahme von der Regel: Eisen. Mit ungefähr 60 mg/kg Körpergewicht zählt es dennoch zu den Spurenelementen.
Essentiellen Spurenelemente sind: • Cobalt (Co) • Eisen (Fe) • Iod (I) • Kupfer (Cu) • Mangan (Mn) • Molybdän (Mo) • Selen (Se) • Zink (Zn)
Für einige Spurenelemente konnte noch nicht geklärt werden, ob sie zufälliger Bestandteil des Menschen sind oder ob sie essenziell sind und ihnen eine physiologische Funktion zukommt.
Wahrscheinlich essentiell sind: •Chrom (Cr) • Fluor (F • Bor (B) • Silicium (Si) • Vanadium (V)
Möglicherweise essentiell sind: • Arsen (As) • Brom (Br) • Lithium (Li) • Nickel (Ni) • Rubidium (Rb) • Zinn (Sn)
Auf jeden Fall ist für die Funktion die richtige Dosierung entscheidend: Sowohl ein Mangel als auch eine Überdosierung können gefährlich, also lebensbedrohlich, sein. Bekannte Beispiele für Überdosierungen sind Arsen- oder Selenvergiftungen oder die Kupferspeicherkrankheit.
Hätten Sie's gewusst?
Alle hier genannten Stoffe betreffen ausschließlich den menschlichen oder tierischen Organismus. Aber auch Pflanzen, Pilze und Bakterien benötigen Mineralstoffe zum Überleben - teilweise jedoch andere als wir.